Gedanken zur Grenze
“Der Wind spricht nicht schöner zu den riesigen Eichen,
als zu den kleinsten aller Grashalme” (Khalil Gibran)
Der Wind spricht zu allen gleich
Diesseits und jenseits der Grenze
Schon immer
Wirklich?
Das Gras ist also hier nicht grüner als dort?
Kaum zu glauben
Und der gleich Wind? Hüben und drüben?
In meiner Erinnerung lag an der Grenze
Spätestens gleich dahinter
Ein anderer Duft in der Luft
Oder besser Gestank.
Alles war grau und es roch auch so.
Dick, schwer, nach süßlichem Rauch.
Kohlenrauch qualmte aus den Schornsteinen
Der Häuser.
Das ist also das “Drüben”.
Hinter der Grenze, im Böhmerwald
Lange war es Niemandsland
Und die Grenze eiserne Wand
Kein Weg hindurch
Und dann doch
Unverhofft
Ich genieße es
Das weite, satte Grün der Wiesen in Böhmen.
Ich liebe es.
Wiesen, Wälder, Äcker soweit der Blick reicht
Kaum durch Gebäude unterbrochen
Eine angenehme Langsamkeit liegt über dem Land
Ruhe
Noch
(c) Martina M. Altmann (2012)